Besuch 2018 in Ruanda: Gute Bilanz, gute Perspektiven

19. 09. 2018

Ziel meiner Reise vom 29.08. bis 13.09.2018 war es, die bisherigen Aktivitäten des Ruanda-Komitees in den Sektoren Murambi und Murundi zu bewerten, mit den Partnern die veränderte Situation im Komitee und weitere Pläne zu besprechen, Schulen mit Schulpartnerschaften zu besuchen und Kontakte zu vermitteln.

 

Das Programm war durchaus kein Urlaub: In den 11 Tagen „auf dem Land“ (mit Quartier in der Sekundarschule Kirinda bei deren Leiter Mézack Gasinzira Ruhumbya) wurden 14 Schulen und zwei Gesundheitszentren besucht – bei den sehr schwierigen Wegen nicht gerade einfach. Eingerahmt wurde die Reise von Gesprächen mit den Mitarbeitern im rheinland-pfälzischen Koordinationsbüro in Kigali zu Beginn und am Ende. Bau-Koordinator Franz Eichinger hatte die Güte, mich in seiner Wohnung aufzunehmen und selbst vom und zum Flughafen zu fahren. Vom 01.-07.09.2018 war Jean Marie Vianney Zirimwagabago mein Begleiter, der die Schulprojekte im Koordinationsbüro betreut. Hamadi war all die Tage ein zuverlässiger Fahrer, der mit den widrigen Bedingungen souverän zurechtkam.

 

Der zweite „Rahmen“ des Aufenthaltes in Kirinda war das Treffen mit fast allen Schulleitungen aus den Sektoren Murambi und Murundi  am ersten Tag und am letzten Tag ein Gespräch mit François Ndayisaba, dem Mayor des Distrikts Karongi. Mit den Schulvertretern wurden die Feinplanungen  für meine Schulbesuche abgestimmt und die Wünsche diskutiert, die vorrangig berücksichtigt werden sollen. Das Gespräch mit dem Mayor hatte die bisherigen und aktuellen Projekte des Komitees zum Gegenstand. Nach fast 35 Jahren kann eine Bilanz vorgelegt werden, für die uns der Mayor Dank und Anerkennung zollte. Die beiden schulisch am besten ausgestatteten Sektoren des Distrikts sind die unserer Partner– da ist wirklich vieles nachhaltig wirksam.

 

Von den 14 besuchten Schulen in Murambi/Murundi haben acht eine Schulpartnerschaft mit einer Schule in der Region Bad Kreuznach. In allen Schulen wurde ein Volleyball als Geschenk überreicht, von und für die Partnerschulen Präsente und Briefe mitgebracht bzw. mitgegeben.

Die besuchten Schulen mit Partnerschulen sind GS Kirinda, ES Kirinda, GS Muhororo, EP Kavumu, EP Murambi, ES Munzanga, EP Cyamatare und GS Ngoma.

Alle Partnerschulen haben einen gesonderten Bericht und Fotos erhalten.

 

Weitere besuchte Schulen waren die, in denen das Ruanda-Komitee die Kosten für Projekte komplett übernommen hat  und die dem Besucher ein schönes Willkommensprogramm geboten haben: Bei der EP Mujyojyo (eingeweiht 2005) wurden ein Klassenraum und Toilette für die „Maternelle“ (Vorschule) eingeweiht. Mit Ausstattung sind dort ca. 14.000.- € investiert worden. Die EP Nyakabuye (erbaut 1996) erhielt ein neues Blechdach für einen Klassentrakt, Kosten ca. 11.000.- €. Die benachbarte EP Nkoto (erbaut 1995) hat jetzt neue Toiletten, Kosten ca. 8.000.- €

Beim VTC Muhororo wurde niemand angetroffen, hier ist der weitere Ausbau zu klären. Der Mayor des Distrikts sagte noch für 2018 eine Klärung zu. Zudem wurden die Gesundheitszentren (Health Centre) Munzanga und Birambo besucht.

 

Höhepunkt war die Einweihung der Primarschule Rusenge. An diesem abgelegenen Standort sind der Bau und die Möblierung von 5 Klassenräumen, einem Lehrerzimmer und Büro/Lagerraum für die Schulleitung, einem Toilettenblock mit 10 Toiletten und zwei Regenwasserzisternen in einer großen Feier übergeben worden. Für den Bau sind ca. 80.000.- € veranschlagt, von denen das Ruanda-Komitee 25.000.- € übernimmt. Das Land Rheinland-Pfalz  trägt den Restbetrag. Dazu gibt es auf dieser Homepage einen eigenen Bericht und Bilder in der Fotogalerie.

 

In der Planung sind noch Projekte, die das Ruanda-Komitee mit Partnerschulen durchführen will. Am weitesten gediehen sind die Stromversorgung für die EP Murambi, die Partnerschule der Kleistschule Bad Kreuznach, und der Bau von zwei Klassenräumen der EP Cyamatare, der Partnerschule der Grundschule am Wingertsberg in Bockenau. Andere Vorhaben werden noch weiter zu klären sein. So braucht z.B. die sehr groß gewordene Groupe Scolaire Muhororo einen großen Mehrzweckraum, und andere Primarschulen sind weiter noch ohne Strom.

 

Alles in allem kann ein positives Ergebnis der Reise gesehen werden, die den Partnern in Ruanda deutlich gemacht hat, dass das Ruanda-Komitee zwar als Verein aufgelöst wird, die Aktivitäten aber nicht eingestellt werden. Besonders die Schulpartnerschaften werden weiter unterstützt, und in Abstimmung mit dem Verein Partnerschaft Rheinland-Pfalz/Ruanda, der für uns die Spenden und Überweisungen auf seinem Konto entgegennimmt, werden auch weiterhin Projekte für die Menschen in Ruanda durchgeführt.

 

Karl Heil

19.09.2018

 

Bild zur Meldung: Kinder der Vorschule bei der Einweihung in Mujyojyo