Ruanda- einige Grunddaten
Stand: Februar 2013/ September 2014
Ländername: Republik Ruanda; Republika y’u Rwanda, Republic of Rwanda, République du Rwanda
Klima: Tropisches Hochlandklima, Tageshöchsttemperaturen auf 1500 m Höhe meist unter 30°C, nachts selten unter 15°C. Große Regenzeit Februar bis Mai, große Trockenzeit Juni bis Mitte September; kleine Regenzeit Mitte September bis November, kleine Trockenzeit Dezember bis Januar.
Lage: Ruanda liegt in Ost-Zentralafrika knapp südlich des Äquators zwischen dem 1. und 3. Grad südlicher Breite und zwischen dem 29. und 31. Grad östlicher Länge ca. 1.800 Straßenkilometer vom indischen Ozean (Mombasa, Kenia) und ca. 3.500 km zum Atlantischen Ozean (Hafen Matadi, DR Kongo) entfernt.
Größe: 26.340 Quadratkilometer (zum Vergleich: Brandenburg 29.476, Rheinland-Pfalz 19.847)
Hauptstadt (Einwohnerzahl): Kigali (über 1.000.000 Einwohner); Mehr als 80% der Menschen leben auf dem Land
Bevölkerung: 11.776522 Einwohner (2013), Volksgruppen der Hutu (ca. 84%), der Tutsi (ca. 16%) und der Twa (0,1%) teilen Sprache und Kultur [offiziell werden die Gruppen nicht mehr unterschieden.] Wachstumsrate 2,1% pro Jahr. Lebenserwartung 63,5 Jahre (2012)
Anteil der Menschen, die in extremer Armut leben (weniger als 1,25 $ pro Tag): 63 % (2011), laut Weltbank noch 45 %, Tendenz deutlich sinkend
Landessprachen: Kinyarwanda, Englisch, Französisch
Religionen, Kirchen: Katholiken (51 %), Protestanten (26 %), Adventisten (11 %), Muslime (10 %), andere (3%)
Genozid 1994: Völkermord an fast einer Million Menschen, überwiegend Tutsi. Flucht und Vertreibung von etwa 3,8 Mio. Menschen, Rückkehr ab 1996. Verfolgung der Täter auf verschiedenen Ebenen, international (Gerichtshof in Arusha) und national; 15.000 lokale Gacaca-Gerichte haben rund 1,5 Mio. Fälle bearbeitet, 2012 offiziell abgeschlossen. Nationale Versöhnung als wichtige Aufgabe der Stabilität des Landes und der Region
Nationaltage: 1. Februar: Tag der Nationalhelden; 7. April: Gedenktag Beginn des Genozids 1994; 1. Juli: Fête Nationale - Unabhängigkeit 1962; 4. Juli: Jour de la Libération - Tag der Einnahme von Kigali 1994; 25. September: Tag der Republik
Unabhängigkeit: seit 1. Juli 1962
Staatsform/Regierungsform: Präsidiale Republik
Staatsoberhaupt: Dr. h. c. Paul Kagame (RPF), Präsident; Amtsantritt: 22.04.2000, gewählt am 25. August 2003, wiedergewählt am 9. August 2010 (Amtszeit 7 Jahre)
Regierungschef: Anastase Murekezi (RPF), Premierminister, Ernennung im Juli 2014 Außenministerin: Louise Mushikiwabo (LP); Bildungsminister: Prof. Silas Lwakabamba; Minister für lokale Entwicklung (MINALOC): Francis Kaboneka
Parlament: Zwei-Kammerparlament bestehend aus: Abgeordnetenhaus (80 Sitze): RPF-Liste (mit PDC, PDI, PSR, UDPR, PPC, PSP) 42 Sitze; PSD 7 Sitze; PL 4 Sitze; lt. Verfassung Quoren mit Vertreterinnen der Frauen 24 Sitze; Jugendvertreter 2 Sitze; Behindertenvertreter 1 Sitz. 45 der 80 Sitze sind von Frauen besetzt.- Senat mit 26 Senatoren: in indirekter und geheimer Wahl gewählt (14), bzw. vom Präsidenten (8) oder vom Forum der politischen Parteien ernannt (4).
Die Parlamentswahlen fanden im September 2013 statt, Wahlbeteiligung 98 %. Die Legislaturperiode des Abgeordnetenhauses beträgt fünf Jahre, die des Senats acht Jahre (2011-19).
Mit derzeit 64 % hat das ruandische Parlament denhöchsten Frauenanteil weltweit.
Regierungsparteien: In der Regierung und im Parlament vertreten:
RPF: Rwandan Patriotic Front (38 Abgeordnete); SDP: Social Democratic Party (7 Abg.); LP: Liberal Party (4 Abg.); PDC: Parti Démocratique Centriste (1 Abg.); PDI: Parti Démocratique Ideal (1 Abg.); UDPR: Union Démocratique du Peuple Rwandais (1 Abgeordneter); PSR: Parti Socialiste Rwandais (1 Abgeordneter).
Gewerkschaften: Unter dem Dachverband des "Centre des Syndicats des Travailleurs du Rwanda" (CESTRA)
Verwaltungsstruktur des Landes: Kigali-Stadt sowie 4 Provinzen („Nord, West, Süd, Ost“) mit insgesamt 30 untergeordneten Distrikten; die Distrikte sind in Sektoren und Zellen unterteilt.
Mitgliedschaft in internationalen Organisationen: Vereinte Nationen (VN), Sicherheitsrat der VN (2013-14), VN-Sonder- und Unterorganisationen; AU (Afrikanische Union); COMESA (Gemeinsamer Ost- und Südafrikanischer Markt); ICGLR (Internationale Konferenz der Große Seen Region); CEPL (Wirtschaftsgemeinschaft der Länder der Großen Seen); EAC (Ostafrikanische Gemeinschaft) seit Juni 2007; Commonwealth seit November 2009
Wichtigste Medien: Das staatliche Presseamt ORINFOR betreibt Radio Rwanda (ein UKW- und KW-Programm) sowie das staatliche Fernsehen, im Schriftbereich die Wochenzeitung IMVAHO und die 14-Tages-Zeitung „Nouvelle Relève“. Die auflagenstärksten Zeitungen sind neben IMVAHO die Militärzeitung INGABO (monatlich) und die katholische 14-Tages-Zeitung „Kinyamateka“.
Englischsprachig erscheinen New Times (täglich, regierungsnah, auch im Internet
http://www.newtimes.co.rw/), und The Chronicle (unregelmäßig, regierungskritisch). Die Presseagentur RNA (Rwandan News Agency) veröffentlicht Pressedepeschen. Deutsche Welle, BBC, Radio France Internationale und Voice of America sind in Kigali über UKW zu empfangen. Ausländische Fernsehsender über Satellit bes. in Gaststätten beliebt (Sportsendungen), auch als pay-TV
Bruttoinlandsprodukt in US-Dollar: 2,39 Mrd. (2006)
Bruttoinlandsprodukt (BIP) in US-Dollar: ca. 608 Milliarden US-$
Pro-Kopf-BIP in US-Dollar: [334 (2006),] 650 US-$ (2012)
Quellen: http://www.auswaertiges-amt.de/DE/Aussenpolitik/Laender/Laenderinfos/01-Laender/Ruanda.html (13.08.2013)
http://www.bmz.de/de/was_wir_machen/laender_regionen/subsahara/ruanda/index.html
(09.10.2014)
http://www.gov.rw (09.10.2014)
http://www.minecofin.gov.rw/index.php?id=2 (08.10.2014)
http://www.parliament.gov.rw/home/ (30.10.2014)
Zusammenstellung: Karl Heil, Ruanda-Komitee e.V. Bad Kreuznach, 30.10.2014